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Wüstungen
Küstermann ist der Ansicht dass nach Norden hin eine
Wüstung lag, welche 1369 als Gronzeis bzw. 1374 villa Gronzezics
genannt wurden, Bezeichnungen welche bisher noch nicht brauchbar
zugeordnet werden konnten. Laut Küstermann wird der Name vom
slawischen 'gola=Wald, Heide' bzw. von 'goly=kahl' abgeleitet. Er
stellt aber auch die Hypothese auf, das Golitzsche der wendische
Name für das deutsche Dannerode/Tannrode ist, welches Heinrich II.
der Kirche zu Merseburg übereignet. Hier spricht er den Fakt an,
das jemand in den Urkunden später den Namen Tannrode in Frankleben
änderte.
Küstermann selbst ist sich selbst aber nicht sicher, ob Tannrode
nun wirklich für Frankleben selbst oder für Golitzsche steht.
Später präzisiert Küstermann aber, in dem er Tannroda als die
beiden Dörfer Klein und Groß Gölitzsche interpretiert. Er
übersetzt dazu das deutsche 'rode' in 'kahl' und dieses dann in das
slawische 'goly' und macht daraus Gölitzsche. Das klingt logischer
als zwei deutsche Namen für den Ort Frankleben. Aber beide Orte
sollen sich zwischen Frankenleben und Blösien befunden haben, wo
aber eigentlich gar kein Platz für ein Dorf ist, schon gar nicht
für ein Doppeldorf.
Quelle: Die Geiseltalchroniken,
Steffan Bruns, Berlin 2016
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