Zusatzseiten zum OFB-Projekt Saubach



Das Steinkreuz zu Saubach



Auf dem Grundstück Thomas-Müntzer-Straße 4, am nördlichen Ortsrand, fand dessen Besitzer Herr Peter, beim Abbruch eines unbrauchbar gewordenen Schuppens einer ehemaligen Neubauernwirtschaft den Oberteil eines parallelkantigen lateinischen Kreuzes. Der Fuß ist schräg abgebrochen, der linke Arm ist oberhalb abgeschlagen, der Kopf zum Teil verwittert, in ihm befindet sich eine kreisförmige Aussparung. Auf dem Kreuz ist eine 32cm hohe Armbrust mit 23cm Sehnlänge schwach eingeritzt. Von der Armbrusthöhe entfällt die Hälfte auf den Schaft, an dem sich links die Spannwinde befindet, ein Viertel auf die Bogenhöhe und das restliche Viertel auf den Bügel, in den der Schütze beim Spannen trat. Sandstein. 59cm (ganze Höhe): 47cm:13cm. Spätes 15. Jahrhundert.
Über den ursprünglichen Fundort des Kreuzes konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. In Saubach konnte sich auch niemand an das Vorhandensein eines Steinkreuzes erinnern. Nach Beendigung der geplanten Bauarbeiten am Grundstück, lag
das Kreuz einige Jahre auf dem Boden des Vorgartens, ist aber inzwischen auf der kleinen Wiese hinter dem Haus (hofseitig) aufgestellt worden. 

Über das Alter des Steines ist nichts bekannt, der Armbrustzeichnung aber nach, dürfte der Stein dem späten Mittelalter entstammen, eventuell auch der frühen Neuzeit. Der Fundort in einem Neubauernhof lässt vermuten, dass das Kreuz eventuell von einem nahen Felde stammt, der ursprüngliche Standort ist aber genauso unbekannt, wie auch Alteingesessene von einem Kreuz nichts wissen.

Menhir von Saubach

Ein weiteres Steindenkmal findet man, wenn man von Altenroda in Richtung Bad Bibra fährt. Auf dieser Straße zweigt ca. 400m nach dem Ortsausgangsschild eine Nebenstraße zum Gasthaus "Zur Wespe" ab. Fährt man an diesem einsam gelegenen Gasthaus vorbei, kommt man nach ca. 300m an eine Wegkreuzung. Hier muß man den linken, grasbewachsenen, mit alten Kirschbäumen bestandenen Feldweg (frühere Kupferstraße) noch ca. 300m gehen, auf der linken Seite des Weges am Feldrand findet sich dann ein Menhir mit den Maßen 180 * 55 * 15cm. Der Stein besteht aus Sandstein und dürfte der Machart nach der Bronzezeit entstammen. Der Stein soll vor der Separation "zehn Ruten westlich von seiner jetzigen Stelle" (Grössler, 1904) gestanden haben.

Der Sage nach ist der Stein, welcher der 'Lange Stein' heißt, ein Denkmal des Sturzes des Thüringischen Königreichs. Nach der Behauptung mancher altansäßiger Anwohner bezeichnete der frühere Standort dieses Steines die Stelle, auf welcher der letzte Thüringerkönig Irminfried erschlagen wurde, als er sich auf der Flucht von der Thüringerhauptstadt 'Scidinge', wahrscheinlich dem heutigen Burgscheidungen, befand. Diese Auffassung ist vielleicht auf eine Äußerung des M. Cyriacus Spangenberg in seiner Mansfeldischen Chronik (Eisleben 1572, bei Andreas Petri, Fol. 56v) zurückzuführen, welcher anscheinend einen Bericht des Geschichtsschreibers Gregor v. Tours mißverstand, - in dem er statt Tulbiacum Subiacum las und dies auf Saubach bei Bibra deutete - und somit einen Berg bei Saubach als Todesstätte des Königs Irminfried ansah.
Nach anderen ist beim 'Langen Stein' überhaupt nur ein Großer, also wohl Adliger, erschlagen worden, und andere wissen nur, daß Kriegsleute da gefallen sind. (Grössler 1904) 

 

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