Zusatzseiten zum OFB-Projekt Klosterhäseler

 



Ortschronik von Burgheßler

Die Kirche

Südlich, schon ein Stück außerhalb des eigentlichen Dorfes, liegt romantisch am Waldrande die in ihrem Ursprung romanische Bonifatius-Kirche. Diese Kirche ist ein Filial von Klosterhäseler und gutsherrlichen Patronats, ursprünglich dürfte sie aber die Mutterkirche gewesen sein und Klosterhäseler das Filial, welches als wichtigere Klosterkirche das Kirchspiel übernahm.

Eine erste Kirche hat wohl durch den Dreißigjährigen Krieg schwer gelitten, so wie viele andere Kirchen und Gebäude der Region. Hans Friedrich von Heßler übernahm 1634 nahm den Abschied aus schwedischen Diensten und übernahm sein Erbe in Burgheßler. Der ehemalige schwedische Offizier litt nun aber selbst unter Plünderungen schwedischer Truppen. Aber irgendwie überstand er und sein Vermögen alles gut und ihm waren allerlei Wohltätigkeiten möglich. So stiftete er daher im Jahre 1635 eine ausreichende Summe Geldes, die Kirche zu Burgheßler zu erhöhen, erweitern und auszubauen, und darüber hinaus auch zur Beschaffung einer Orgel und zur Besoldung des Orgelschlägers. Auch ließ er an die renovierte Kirche daselbst ein Erbbegräbnis anbauen und am westlichen Eingange in das zum Teil nur aus Fachwerk bestehende Schiff, eine befindliche Inschrift über ihn selbst anbringen. In ihr findet man Grabsteine und ein Epitaph der Familie von Heßler aus dem 15. und 16. Jahrhundert. 1732 war die Kirche wieder so sehr verfallen, dass sie wieder in großen Teilen neu erbaut werden musste, dabei wurde die Kirche erheblich barock umgestaltet. Heute wirkt das Äußere der Kirche sehr einfach und schlicht, ein wenig heruntergekommen, wenig vorzeigbar und bauhistorisch kaum interessant.

Nur der das Ostende der Kirche bildende Turm mit seinen gekuppelten rundbögigen Säulenfenstern, der in seinem Erdgeschoss das Presbyterium bildete und sich in einem auf romanische Kämpfer aufsetzenden Rundbogen gegen das Schiff öffnet, aber östlich niemals mit einer Apsis versehen war, ist noch ein Überrest der alten Anlage. Die aus Sandstein gefertigte Kanzel im Geschmack des 18. Jahrhundert mit 16 Ahnenwappen wird von einer Engelfigur getragen und ist an den fünf Feldern der Brüstung mit den Bildern Christi und der Evangelisten geschmückt. In älteren Akten wird das herrschaftliche Erbbegräbnis und ein an der nördlichen Kirchenwand befindliches Steinmonument des Christoph von Heßler vom Jahre 1598 erwähnt. Die Kirche besitzt eine der bekanntsten Messingtaufschüsseln mit einer figürlichen Darstellungen der Mitte, einigen viel besprochenen rätselhaften Zeichen rings um dieselbe und der Randumschrift. 

Von den 3 Glocken des Turmes hat die große, gegossen 1794 von J. C. Zeitheim in Naumburg, 0,82 m Durchmesser, die mittlere (an Stelle einer Möring'schen von 1598) im Jahre 1870 von Gebr. Ulrich In Laucha gegossen, 0,71 m und die kleine, 1839 von J. C. Zeitheim gegossen, 0,66 m Durchmesser. An diesem Turme soll sich etwa 9 m hoch ein „liegender Kopf" befinden, angeblich ein „Bonifatiuskopf.

Quelle: Panoramio: katze1970


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