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Langeneichstädter
Kirchen
Die Kirche St. Wenzel in
Niedereichstädt
Die Kirche von
Niedereichstädt, geweiht auf den Namen St. Wenzel, ist die wohl
älteste Kirche in Langeneichstädt. Eine Tafel an der Rückseite
des Altars gibt Auskunft über den Bau einer ersten Kirche: „Anno
Christi 700 ist dieser Altar gesetzt…". Wenn dies zutreffend
ist, dürfte es einer der ältesten Kirchen der Gegend sein. In
einer umkämpften Gegend gelegen, wird auch die erste Kirche eine
recht massive, wohl auch schon aus Stein gebaute gewesen sein.
Das jetzige
Gotteshaus wurde im 11. Jahrhundert erbaut, also noch im romanischen
Stil. Aus dieser Zeit stammen noch der breite massige Westturm, der
mit dem gleich breiten Kirchenschiff ein Rechteck von 21,80 m x 9,51
m bildet, und Teile der Nordmauer. Die Entstehungszeit ist an den
Rundbogenfenstern mit Schlussstein in Turm, Nordmauer und
Glockenstube deutlich auszumachen. Gerade in den romanischen
Bauteilen zeigt sich noch überdeutlich ein sehr wehrhafter
Charakter der Kirche, bot diese doch den Einwohnern Schutz vor allem
vor Raubzügen der slawischen Nachbarn, später auch vor Raubrittern
und allerlei Kriegsvolk. Der um 1350 erbaute Chor, ein Rechteck von
5,90 m x 6,65 m mit 3/8 Schluss und Walmdach, zeigt Elemente
gotischer Bauart, wirkt aber sonst noch sehr romanisch. Eine
südliche Spitzbogentür ist eine spätgotische Arbeit.
Die
Kirchenbücher berichten, dass der 30-jährige Krieg, der in der
Gegend im letzten Drittel stark tobte, an der Kirche nur eher
leichte Schäden hinterließ, die alsbald auch behoben wurden. Die
Steinkanzel entstammt dem Jahre 1601, der Altar 1771. Die erhaltenen
Altarfiguren Maria, Katherina und Barbara sind
thüringisch-sächsische Schnitzereien aus dem 14. Jahrhundert. Die
Orgel wurde 1924 durch Orgelbaumeister Wilhelm Rühlmann aus Zörbig
gebaut und hat 21 klingende Stimmen mit 1233 Pfeifen.
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Niedereichstädt Quelle: Atheistin by panoramio.com |
St.Wenzel - Niedereichstädt -
Grabsteine
Quelle: Atheistin by panoramio.com |
Liste der lutherischen Pfarrer von Niedereichstädt
Rang |
Name |
Amtszeit |
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auch in OE |
1. |
Johann Fischer |
1539-77? |
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2. |
Martin Koch |
1577?-92 |
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3. |
Oswald Koch |
1592-37 |
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4. |
Isaac Caulbets (Caulwell) |
1639-71 |
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5. |
Christoph Caulbets (Caulwell) |
1680-92 |
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6. |
Heinrich Johann Heroldt |
1692-1720 |
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7. |
Johann Gottfried Göldner |
1720-41 |
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8. |
Johann Friedrich Benndorf |
1742-76 |
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9. |
August Leberecht Otto |
1776-1815 |
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10. |
Christian Gottfried Kühne |
1815-40 |
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11. |
Johann Georg Luther |
1840-70 |
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12. |
Gustav Julius Stoll |
1871-84 |
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Guttin Theodor Balholer |
1885 |
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13. |
Moritz August Georgy |
1885-99 |
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P.Ganzel |
um 1900 |
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14. |
Richard Müller |
1902-16 |
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15. |
Ludwig Guhr |
1917-20 |
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16. |
Johannes Lohmann |
1920-51 |
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Die Kirche St. Nikolai in Obereichstädt
Die Obereichstädter Kirche St. Nikolai, nördlich
der Friedensstraße gelegen, wurde um 1100 erbaut. Turm und
Kirchenschiff bilden ein Rechteck von 24,10 m x 6 m. Kirchenschiff
und die Grundlage des Turmes stammen aus romanischer Epoche, wie an
einem kleinen Rundfenster in der Südmauer zu erkennen ist. Eine
Tafel an der Südseite des Turmes verweist auf eine grundlegende
Veränderung der Kirche im Jahre 1665. 1847 wurde der Turm erhöht
und die heutige Turmspitze aufgesetzt.

Die Kirche St. Bruno von Querfurt
Am 24. April 1955 wurde auf einem Areal
südwestlich des Bahnhofs Langeneichstädt der Grundstein für die zukünftige
katholische Kirche Langeneichstädts gelegt. Am 20.11.1955 wurde sie von
Weihbischof Rintelen aus Magdeburg geweiht. Patron der neuen katholischen Kirche
wird der Heilige Bruno von Querfurt (975-1009). 1958 erhielt die Kirche drei
Glocken aus Stahlguss. 1962 wurde das Grundstück um die Kirche mit Bäumen und
Sträuchern bepflanzt und erhielt einen parkähnlichen Charakter.
Der Innenraum der Kirche zeichnet sich durch große
Helligkeit aus, denn die Fenster haben keine Farbgebung. Die gewölbte Holzdecke
gibt dem Raum Höhe und Weite. Besondere Beachtung findet die Pieta, eine
Darstellung der Gottesmutter mit ihrem toten Sohn auf dem Schoß (Dauerleihgabe
des Ursulinenklosters Erfurt). Altarkreuz, Tabernakel, Osterleuchter und Ambo
sind aus der Werkstatt von Friedrich Schötschel und stammen aus der Kapelle des
Provinzialmutterhauses Ost der Marienschwestern in Berlin.
Quellen: http://www.heimatverein-langeneichstaedt.de
Quelle: Die Geiseltalchroniken, Steffan Bruns, Berlin
2016
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