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Historische Dokumente

Über die Ausstattung der Benndorfer Pfarre werden wir durch die Abschrift eines Dokumentes aus den Freyburger Ephorialakten (Ephorie = Kirchenkreis) unterrichtet. Es lag im Pfarrarchiv zu Benndorf vor und stammt aus dem Jahre 1316. Da dieses Schriftstück wertvolle Aufschlüsse über die kirchlichen Verhältnisse von Benndorf, Körbisdorf und Naundorf bietet, soll sein Inhalt hier angeführt werden:

„Wir, Er Bertram von Körbisdorf und Gisel, unsere Eheliche Frau, bekennen, dass wir dem Pfarrer zu Benndorf gegeben und dass einem Pfarrer ewiglich geeignet haben mit Gunst und Willen unseres gnädigsten Herrn zu Merseburg, genannt Bischof Heinrich (1301/19) und mit Gunst aller unser Erbnehmer zu gebrauchen: Acht Höfe mit aller Gerechtigkeit, Fröne und auch Zinsen. Sie sind Frau Giselens väterlich Erbe gewesen, nämlich:

Die Mühle zu Benndorf, die Zinset 4 Schock und mästet ihm ein Schwein und frönet 2 Tage. Der Backofen zinset ihm 10 Neugroschen und 4 Hühner und schneidet die Pfarrhufe zu Körbisdorf um Lehn und frönet 2 Tage; darum behält er das Brot allein; er ist ein rechter Erbofen des Dorfes von alters her. Der nächste Hof bei der Pfarre zinset 16 Pfennig und 4 Hühner und frönet anderthalben Tag. In Gräfendorf ein Hof bei dem Kirchstege zinset 6 Pfennig und frönet 3 Tage - mit dem Hof hart dabei der gehet zu Lehen bei dem Pfarrer und zinset St. Lorenz 6 Pfennig. Und ein Hof in dem Winkel der gehet auf die Geisel, zinset 4 Hühner und 6 Pfennig und frönet anderthalb Tag."

„Herr Ulrich Pflugk zu Körbisdorf gesessen hat die Mühle zu Körbisdorf in Lehen, Fröne und Zinsen gegeben und alles, das hernach geschrieben stehet und der Kirche zu Wernsdorf 12 Heimzen Korn und 4 Hühner. Die Mühle hat einen freien Weg gegen Wernsdorf über die Geisel. Der Mühlhof ist 5 Meßgarten breit und gehet eben in das Dorf her. Er hat durch eine halbe Hufe Landes in Neumarker Flur gegeben, die ist frei und zinset St. Lorenz 15 Neugroschen und 2 Ackerzinsen in 2 Hufen Landes im Oberwünscher Felde bei und an dem Dorfe gelegen, Zinsen zu St. Sigismundi, die sollen zur Messe dienen. Er hat auch gegeben eine halbe Hufe Landes in Naundorfer Felde gelegen, die zinset und lehnet dem Pfarrer zu Benndorf 25 Neugroschen und ist ein Stifter der Vicarien zu Naundorf gewesen, die Lehen der Vicarien hat ein Pfarrer zu Benndorf mit seinem Patron. Er hat auch eine Wiese, die liegt bei Körbisdorf gegeben, die zinset 4 Neugroschen und 3 Hühner dem Pfarrer und ein Viertel des Landes, das liegt im Benndorfer Felde hinauf und zinset St. Lorenz 4 Neugroschen zum Wein am Ostertag und einen Hof, der liegt zu Zöwigker bei Mücheln und zinset St. Lorenz 5 Neugroschen zu Wein auf Ostern und zu Salz, die Lehen des Hofes tut ein Pfarrer zu Benndorf. Ein Hof gegenüber der Küsterei zinset St. Lorenz 1 Pfund Wachs und frönet dem Gotteshause. - Eine Wiese an der Osterwiese gelegen zinset den Pfarrer 5 Neugroschen. Eine Wiese bei Zimschdorf zinset ihm 2 Hühner. Einen Hof unter und bei der Mühle gelegen soll der Pfarrer mit dem Müller zusammen gebrauchen, der Hof ist Herrn Ulrichs väterlich Erbe gewesen; hiervon soll ein Pfarrer zu Benndorf alle Sonntage nach den hohen Festen eine Messe zu Körbisdorf in der Kapelle und auch eine Messe in der Woche halten und auch auf dem Hof essen mit seinem Kirchner."

„Gegeben nach Christi Geburt der Minderzahl 1316 am St. Lucien-Tage unter dem Insiegel in gegenwärtiger Zeit der würdigen und gestrengen Herrn, Herrn Reinards, Propst zu Merseburg; Herrn Ulrichm Kanzler;Wittich Hugo, Sangk Meister; Herrn Ludwig, Scholastikus; Herrn Heinrich von Köna, Ritter Herrn Hans von Großhaus; Herrn Albrecht Rosts, Wohlfahrt von Benndorf, ein Lehnsherr der Kirche; Gebhardt von Nauendorf."

Dotierungsurkunde der Pfarre zu Benndorf, der Kirche zu Wernsdorf und der Kapelle zu Körbisdorf.

"Wir Er Bertram Vonn Korbestorff, Gisell Unser Eheliche Frau und Er Ulrich Pflugk, Vnser Stiffbruder, Wohnhafftigk zue Korbestorff, Bekennen, das wir haben gegeben der Pfarre zu Benndarff, Vnd das einem Pfarrer ewiglich haben Vereignet zugebrauchen, Auch mit gunst vnd mit willen Vnsers gnedigen Herrn zue Merseburgk, genant Bischoff Heinrich, ein Herre Von Stolbergk (?) der die Kirche zue Bendorff geweith, vnnd die gar Bestetiget hat vnd alles das hernach geschrieben, Vnd darüber ein Lehnsherre gewest ist, nemlichen andert halbe Hufe Landes gelegen in dem mittelfelde, Vnd anderthalb mit einem Viertel Landes gelegen an der Hallische Straße an einem Stück gelegen, Vnd eine wese (Wiese) die ist groß gelegen an dem Kirchetege vber der Geisell,

Er Virich Pflugk hatt gegeben die Möel (Mühle) zue Korbestorff Zinße vnnd Lehen, die möel hat an der Hebe Vierte halbe fuß vnd ein gemunde, die möel zue Bendorff hat an der Hebe Fünff füße vnd Zwey gemunde. Der moel Hoff zue Korbestorff der hat Fünff meße Garten breit vnd geht Vberhalben in das Dorf und Behelt seine Breite,

Hatt auch gegeben eine wese die ist gelegen hart vnter der müle, heißt die moel wese, Keine Inwohner noch Erbherr des Dorffis zue Bendorff soll nicht Verkürzung Thun Dem Waßer oder Abschlam Der moel zue schanden, die sindt gewest Beyde die ersten moele auf der Geysell vonn alters her, Vnd hat gegeben der Kirche zue Wernstorff eine halbe hufe Landes die Leith in dem Kleinenfelde bei Braunstorff vnd Zinst Vier hünnere vnd Zween neue groschen, Vnd Zinst die halbe hufe vnd fröhnet in die Pfarr, Vnd hat auch gegeben der Kirche zue Wernstorff Zinse an einer halben hoffe Landes mit einer wiesen 10 neue groschen, die Leith zue Kromve (Krumpa), Vnd hat auch gegeben den hoff aller neckst gelegen bei der Pfarr zue Bendorff, der ist gewest sein Veterlich Erbe, Darvor soll ein Pfarrer zue Korbestorff meße (Messe) halten in der Cavele (Kapelle) am Sontage nach allen Hohen festen,

Wolfarth Vnd Gerhart Von Bendorff haben Er Pflugks sohn todtgeschlagen zue Bendorff genant Otto Pflugk, darümb haben Sie die Cavel zue Korbestorff müssen bauen, ...."




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