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Ortsgeschichte
von Zöbigker
Zöbigker
(auch geschrieben als Zörbigker) dürfte wie das benachbarte Zorbau auch, eine von Slawen bewohnte
Siedlung gewesen sein, von der Anlage her ähnelt Zöbigker aber
eher einem germanischen Weiler. Zöbigker wird als einzige der
kleineren Ortschaften um Mücheln auch im Hersfelder
Zehntverzeichnis genannt, dies also 'Zebechuri' und gleich doppelt
in einer Spalte. Möglich das eine der beiden Nennungen eigentlich
das unweite Zorbau meinte.
 Erstnennung
des Ortes im Hersfelder Zehntverzeichnis
Der
Ort, später dann bezeichnet als 'Czebiker', kam im späten
Mittelalter in den Besitz der Edlen von Querfurt und über diese
fiel es zurück an die Landgrafen von Thürinen und Herzöge zu
Sachsen. 1496 wird ein Erhard Hecker genannt, welcher zu 'Zcobeker'
eine Wiese innehatte. 1515 hatten die Brüder Bernhardt und Wolf von
Breitenbauch das Lehen über die sogenannten 'Lämmermühle' und
eine anderen Mühle in Zorbau. Das Filial von Zöbigker hatte noch
1540 der von Breitenbauch zu Stöbnitz als Kollator, anschließend
wird Zöbigker zu Zorbau geschlagen, mit der Bemerkung, dass es
ehemals eine eigene Pfarre gewesen sei. Ein Simon Bruhn war damals
der Pfarrer zu Zorbau, Eptingen, Gehüfte und Stöbnitz.
1485
werden die Brüder Bernhardt, Hansen, Balthasar und Melchior von
Breitenbauch mit acht Höfen in Eptingen belehnt, das dürften alle
Höfe des Ortes gewesen sein. Auch erhalten sie je vier Höfe in
Zcorbow (Zorbau) und Zcebicker (Zöbigker) zu Lehen. 1554 werden
die Brüder Hans und Melchior und ihr Vetter Wolf von Breitenbauch
mit dem Kirchlehen Zöbigker belehnt. 1589 besitzen die von Behrs
den Siedelhof in Zörbigker. Kirchlich gehörte Zöbigker nach der
Reformation, später war es selbständig.
1668 wird erstmals für das Geiseltal der Abbau
von Braunkohle in einem kleinen Wald in Ortsnähe erwähnt. Zwischen
1968 und 1975 wurden Zorbau, Zöbigker und Eptingen abgebaggert.
Quelle: Die Geiseltalchroniken, Steffan Bruns, Berlin
2016
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