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Ortschronik von
Klosterhäseler
Vom
Kloster zum Schloß Das
dem Ort einen Teil seines Namens gebende Kloster, ein Zisterziensernonnenkloster, wurde Mitte des 13. Jahrhunderts
(vermutlich um 1240) von der Familie von Heßler gestiftet. Die Stifter waren
wohl die Grafen von Orlamünde, welche damals auch die lokalen Rittergüter in
Besitzt hatten. Erstmals wurde es 1318 urkundlich erwähnt und war ein reines
Frauenkloster. Im Zuge der Reformation wurde es aufgelöst und 1543 von der
Konrad von Heßler für 8.000 Gulden gekauft und mit dem Rittergut vereinigt. Dieser Zweig der Familie starb 1771 mit Hans Heinrich III. von Heßler aus. Das Gut ging
anschließend in Konkurs. Das
Kloster zu Klosterhäseler bekam 1353 Pforta zur Brüderschaft, seine Geschichte
davor ist aber faktisch unbekannt. Nach der Reformation verkaufte Herzog Moritz
1543 dasselbe 'zum Besten von Kirchen und Schulen' für 8000 Meißner Gulden an
Curt von Heßler, welcher sich verpflichtete, die beiden, letzten Nonnen bis an
ihr Lebensende zu unterhalten. Die anderen Nonnen waren längst geflüchtet,
hatten sich Männer gesucht und geheiratet ... gelegentlich wurden sie auch mehr
oder weniger zwangsverheiratet, vorzugsweise mit ehemaligen Mönchen. Die
Klosterbaulichkeiten gingen nach der Säkularisation in das Rittergutsgehöft
auf, unklar ob es dort schon zuvor ein eigenes kleines Rittergut gab,
wahrscheinlicher wurde eher das von Burgheßler nach Klosterhäseler, in das
ehemalige Kloster verlegt. In
einem Wirtschaftsgebäude des Rittergutes der als Milchkeller genutzt wurde,
sind Bauwerksteile erkennbar, dessen Erbauung wohl noch von der ersten Anlage
des Klosters stammt, dem derselbe vielleicht als Kapitelsaa! gedient haben könnte.
Obgleich man später auf 8 Stufen in diesen 'Keller' hinabsteigen musste, so war
doch das Terrain längs des modernen Gebäudes, unter welchem dieser Keller
liegt, ganz bedeutend perronartig erhöht und dieser Raum könnte ursprünglich
ebenerdig gewesen sein. Nach einer anderen Theorie war dieser Keller immer schon
ein solcher, aber könnte als eine Art von Krypta bezeichnet werden, deren
Oberbau nicht mehr vorhanden ist. Der
Grundriss bildet ein Rechteck von 7,85 * Länge und 6,91 m Breite im Lichten mit
einem quadratischen Mittelpfeiler, dessen abgeschrägte Ecken mit Rundstäben
besäumt und dessen vier Seiten mit starken Halbsäulen besetzt sind. Das Fußgesims
dieses gegen 2 m hohen Pfeilers liegt unter dem jetzigen Fußboden, die Halbsäulen
haben elegant romanisch verzierte Würfelknäufe, und von dem struktuierten
Deckgesimse gehen nach allen vier Seiten niedrige Spitzbögen von breiter
Leibung aus, die an den Umfassungsmauern auf schlichten Konsolen basieren. Die
dadurch gebildeten vier Abteilungen sind mit rippenlosen Kreuzgewölben überspannt.
Die kleinen, größtenteils vermauerten Fenster liegen in der Nord- und Südwand
und sind ebenso wie die an der Westseite befindliche Tür in scharfem Spitzbogen
gedeckt. Der Sockel der letzteren, die einen schlichten Mauereinschnitt bildet
und in das südliche Schiff führt, ist verbaut. Äußerlich umzieht den
Deckbogen eine Majuskelinschrift, die tief und sorgfaltig eingehauen wurde und
augenscheinlich dem Jahre 1304 entstammt.

Quelle:
Panoramio: altmeister Auch
ein Frauenkloster war in erster Linie ein großer landwirtschaftlicher Betrieb,
es machte daher Sinn, nach der Säkularisation das Kloster in ein simples
Rittergut umzuwandeln. Es gab umfangreiche Wirtschafts- und Wohngebäude, in der
Regel gut gepflegt und erhalten und auch repräsentativ. Es nimmt daher kaum
Wunder, dass das einstige Kloster, mit der Zeit herrschaftlich zu einem Schloss
ausgebaut wurde und so heißt es auch heute 'Schloss Klosterhäseler'. Das
heutige Schlossgebäude hat aber nur noch mit dem alten Klostergebäude einige
Grundmauern gemein, denn es dürfte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts,
als nur wenige Jahrzehnte nach der Säkularisierung, großteils neu erbaut sein,
weitere umfangreiche Um- und Ausbauten erfolgten dann 1713. Im 19. Jahrhundert
erfolgte dann ein umfangreicher Erweiterungsbau in Bruchsteinmauerwerk, das
westliche Hauptgebäude wurde erweitert und um ein Stockwerk aufgestockt. Man
kann dies sehr gut an den verputzten Fassadenteil sehen, welcher vom alten
Gebäude stammt, und dem neugotisierenden Bruchsteinmauerwerk des Anbaues. Die
Veränderungen kann man sehr gut auf nachfolgenden Bildern erkennen.

Quelle:
links, Alexander Duncker, Schloss Klosterhäseler um 1800; rechts Panoramio:
altmeister
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