Statistische Auswertung OFB Almenhausen/Abschwangen 1693-1874

Lebenserwartung
Männer 26,4 Jahre Frauen 26,5 Jahre
Männer im OFB 52,4% Frauen im OFB 47,6%
Geschiedene Männer 16 Geschiedene Frauen  25
uneheliche Mütter 484
totgeb Söhne 93  (+19 Geschlecht unbek.) totgeb. Töchter 55
unget. Söhne 51  (+30 Geschlecht unbek.) unget. Töchter 27
Summe 144  Summe 82

 

Religionszugehörigkeit faktisch 100% evangelisch

Daneben einige wenige Katholiken, vor allem vor 1700, sowie später jeweils 2/3 Juden oder reformierte.

Alter mit geringster Sterberate 10-40 Jahre
Alter mit höchster Sterberate 0-2 Jahre

 

Überlebenswahrscheinlichkeit

sterben vor der Tauf

sterben def. im Kleinkindalter im Erwachsenenalter genannt * Gesamtanzahl
eheliche Kinder 247  2,25% ca. 2000 ca. 18% ca. 2200 ca. 20% 10961
voreheliche Kinder 0 0% 11 13,1% 17 20,24% 84
uneheliche Kinder 26 2,99% 360 41,38% 28 3,22% 790

Obige Tabelle zeigt deutlich, die schlechten Lebensaussichten unehelicher Kinder. Da auffällig ist, dass viele uneheliche Kinder (ca. 40%) mit ihren Müttern wenig später in ein anderes Kirchspiel abwandern - denn beide werden kurz nach der Geburt nicht mehr genannt, andererseits tauchen in den KB oft Sterbedaten von kleinen Kindern auf die in Nachbarkirchspielen geboren wurden - muss man die tatsächliche Kindersterblichkeit im Kleinkindalter bei mindestens ca. 60-70% annehmen, was in etwa 3-4 mal so schlecht wäre wie für eheliche Kinder. Interessant ist dabei der Vergleich mit vorehelichen Kinder, die in ihren Daten mit ehelichen vergleichbar sind. Ähnliche Daten gibt es übrigens auch für das benachbarte Kirchspiel Stockheim. Andererseits zeigen Vergleiche mit Städten, wie der Stadt Berlinchen in der Neumark, dass dort die Überlebensaussichten unehelicher Kinder deutlich besser aussehen. Anzumerken ist, dass ab etwa 1850 die Überlebensaussichten deutlich anwachsen. Auch vor 1750 sieht es damit besser aus.

 
Zwillingsgeburten

Gesamt

sterben def. vor der Taufe im Erwachsenenalter genannt *  
männlich 181 20 9  
weiblich 179 12 16  
Drillingsgeburten     sterben in den ersten Monaten  
männlich 5 1 4  
weiblich 7 3 4  

* im Erwachsenenalter genannt meint, dass diese Personen selbst Kinder bekamen. Erwachsene die selbst keine Kinder bekamen konnten nicht mitgezählt werden, da diese möglicherweise schon früh in einem Nachbarkirchspiel starben.

Die Überlebensaussichten von Zwillingen kann als eher schlecht beurteilt werden, weniger als 10% tauchen als Erwachsene mit Kind wieder auf. Drillinge haben defacto keinerlei Überlebenschance. Vierlinge oder Fünflinge tauchen in den Kirchenbücher nicht auf.

 

Anzahl Kinder pro Familie

Anzahl Kinder

Anzahl Familien

0

13197

1

3482

2

1497

3

903

4

748

5

534

6

471

7

328

8

272

9

168

10

78

11

43

12

23

13

5

14

3

15

3

16

3

17

1

18

1

Anmerkung: Da im OFB auch Hochzeiten von Familien aufgeführt sind, die später außerhalb des Kirchspieles lebten, bzw. solche die erst im hohen Altern als Altsitzer bei ihren Kindern ins Kirchspiel folgten, ist der Wert für Familien mit 0 Kindern nicht relativ. Da zahlreiche Familien nur eine begrenzte Zeit im Kirchspiel lebten und somit nicht immer alle Kinder auch im OFB aufgeführt sind, sie die jeweiligen realen Zahlen etwa 10-20% höher, in Relation zu einander sollten sie aber stimmig sein.

 

Durchschnittsalter Verstorbene

Alter

Anzahl

0-9 Jahre

4020

10-19 Jahre

412

20-29 Jahre

532

30-39 Jahre

517

40-49 Jahre

607

50-59 Jahre

697

60-69 Jahre

787

70-79 Jahre

550

80-89 Jahre

222

90-99 Jahre

38

100-110 Jahre

4

Anmerkung: Da von zahlreichen Personen im OFB das Geburtsalter nicht bekannt ist, und nur als 'vor XX' angegeben wurde, sind die jeweiligen realen Zahlen, insbesondere mit fortschreitenden Alter etwa ca.20-30% höher, das Gesamtbild aber dürfte stimmig sein. Das heißt, wer die Zeit der sehr hohen Kindersterblichkeit (in der Regel schon im ersten Lebensjahr) überstand, dann doch eine Chance auf eine Lebenserwartung von gut 60 Jahren hatte. Eben nur die sehr hohe Kindersterblichkeit senkt die statistische Lebenserwartung auf ein Niveau von kaum 27 Jahren. Geschlechtsspezifische Unterschiede sind minimal, sie liegen vor allen bei Kleinkindern zu Ungunsten der männlichen Seite. Bei Erwachsenen gleichen sich die Zahlen aus, nur verheiratete Frauen im gebärfähigen Alter haben eine höhere Sterberate. Im hohen Alter zeigt sich aber auch das noch heute bekannte Bild, dass die Witwen ihre Männer um viele Jahre überleben.

 

Alter bei Heirat

Anzahl Kinder

männlich

weiblich

unter 19

127

499

20-24

884

1169

25-29

974

688

30-34

399

232

35-39

153

102

40-44

80

61

45-49

59

20

50-54

28

19

55-59

25

8

über 60

22

12

Anmerkung: Da von zahlreichen Personen im OFB das Geburtsalter nicht bekannt ist, und nur als 'vor XX' angegeben wurde, sind die jeweiligen realen Zahlen in der Klasse unter 24 Jahre wohl ca. 20% und der unter 19 Jahre sogar über 90% niedriger, die für die nachfolgenden Klassen entsprechend ca. 10% höher. Das Gesamtbild aber dürfte stimmig sein. Frauen heiraten früher als Männer, das Hauptheiratsalter dürfte bei Frauen bei ca. 23 Jahre liegen, bei Männern bei 25Jahre. Bei Verwitwerung oder Scheidung verheiraten sich Männer eher und auch schneller, als umgekehrt.

 

Alter bei 1.Kind

Anzahl Kinder

männlich

weiblich

unter 19

366

1444

20-24

2142

1577

25-29

921

705

30-34

483

232

35-39

211

134

40-44

107

59

45-49

40

20

50-54

23

7

55-59

18

3

über 60

11

0

Anmerkung: Da von zahlreichen Personen im OFB das Geburtsalter nicht bekannt ist, und nur als 'vor XX' angegeben wurde, sind die jeweiligen realen Zahlen in der Klasse unter 24 Jahre wohl ca. 20% und der unter 19 Jahre sogar über 90% niedriger, die für die nachfolgenden Klassen entsprechend ca. 10% höher. Das Gesamtbild aber dürfte stimmig sein. Frauen bekommen ihr 1.Kind früher als Männer, das Durschschnitttsalter dürfte bei Frauen bei ca. 23 Jahre liegen, bei Männern bei 26 Jahre. Interessant erscheinen zwei Aspekte. Tatsächlich tauchen kaum Geburten von Frauen (und auch Männern) mit einen nachweisbaren Alter von 18 Jahren auf, die Zahl der nachweisbar unter 16 jährigen ist an einer Hand abzählbar. Auch bei unehelichen Geburten, sind die Frauen meist deutlich älter als 23 Jahre. Ein zweiter Aspekt ist, dass Frauen auch über 40 Jahren nachweisbar noch weitere Kinder bekommen. Der Verfasser hat den, nicht nachweisbaren Verdacht, dass möglicherweise uneheliche Kinder der eigenen Kinder, auf deren 'Eltern' geschrieben werden.

 

. . .