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Königsberg (Ostpreußen) Königsberger Wappen

Landeshauptstadt Ostpreußen


Geographische Lage                                                  

östl. L. 20° 30'
nörd. Br. 54°  52'
Höhe über NN 11

Heutiger Name

Russischer Ortsname Kaliningrad

Sonstiges

Einwohnerzahl (1939) 372 000

 

Ahnen aus dem Ort (FN)

Lewandowsky


Geschichtlicher Abriß

1255
Im Gründungsjahr der Stadt errichtete der Deutsche Ritterorden auf dem Berg Tuwangste nördlich des Pregels eine erste Holz-Erde-Anlage zum Schutz für die Ritter

1262
Trotz dreijähriger Belagerung gelingt es den Prussen nicht, die Burg zu erobern.

1275
Der bis zur Vorkriegszeit sichtbar gebliebene siebeneckige Haberturm wird errichtet. Die Burg wandelt sich zur Steinburg mit doppeltem Mauerring und neun Türmen.

1309
Die Burg wird Sitz des Ordensmarschalls, des obersten Heerführers des Ordens

1387
Der Schloßturm, später Wahrzeichen für Königsberg, ist fertiggestellt. Der Ausbau der Ordensburg ist abgeschlossen

1454
Im Städteaufstand wird die Ordensburg von den Bürgerns der Altstadt, des Löbenichts und des Kneiphofs zum Teil zerstört.

1457
Der Hochmeister des Deutschen Ritterordens siedelt nach Verlust der Marienburg nach Königsberg über. Es entstehen die Gemächer des Hochmeisters, die Firmarie, die Alten-Kranken-Station der Ritter sowie die Kapelle.

1525
In Ostpreußen wird die Reformation eingeführt, Königsberg wird Haupstadt des Herzogtums Preußen. Die Wehrburg verwandelt sich in ein Wohnschloß der Herzöge und ihrer Familien.

1578
Beginn umfangreicher Umbauten (Zeughaus, Schloßkirche, großer Saal, darüber Kornboden).

1608
Adrian Silbermann stellt die erste Orgel für die neue Schloßkirche fertig.

Könnigsberger Schloß - Modell vor 1944

1640
Die ersten Doktor-Promotionen der Herzog-Albrecht-Universität finden in Anwesenheit des Hofes in der Schloßkirche statt.

1657
Der spätere König in Preußen. Kurfürst Friedrich III. wird am 11.Juli im Königsberger Schloß geboren.

1663
Die preußischen Stände huldigen dem Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm im Schloßhof.

1701
Am 18.Januar krönt Friedrich III. sich und seine Gemahlin Sophie Charlotte im Albrechtsbau zum König bzw. zur Königin in Preußen (Friedrich I.).

1711
Der Festsaal über der Schloßkirche wird "Moskowitersaal " genannt. Mit seinen Ausmaßen 83 x 18 m ist er der größte Saal seiner Zeit.

Festsaal " Moskowitersaal"

1717
Friedrich Wilhelm I. schenkte Zar Peter I. das Bernstein-Zimmer. (1941 wurde es nach seinem Ausbau im Zarenschloß Zarskoe Selo im Königsberger Schloß eingebaut; seit 1945 ist es verloren gegangen).

1740
Friedrich II. der Große, läßt sich in einer schlichten Feier im Schloßhof huldigen. Wie sein Vater und seine drei nächsten Nachfolger lehnt er die Krönung ab.

1786
Huldigung Friedrich Wilhelm III. im Schloßhof.

1799
Seit diesem Jahr gibt es im Gewölbe des Schloßkellers Weinstuben und Weinlager der Firma Koch und Richter unter dem Namen " Blutgericht".

Eingang zum Weinlokal "Blutgericht"

1807
Bis 1809 hält sich der königliche Hof - Friedrich Wilhelm III. und Luise - in Königsberg auf. Im Juli hält sich Napoleon im Schloß auf ( später auch 1812).In dieser Zeit ergehen von Königsberg wichtige Gesetze der Stein´schen Reformen.

1810
Umbau des Nordflügels zum Oberlandesgericht.Am 11.09. findet in der Schloßkirche die Trauerfeier für die verstorbene Königin Luise statt.

1840
Huldigung für König Friedrich Wilhelm IV. im Schloßhof

1861
Am 18.Okt. krönt sich Wilhelm I. zum König in der Schloßkirche.

Innenansicht der Schloßkirche

1866
Der Schloßturm erhält eine neugotische Spitze. Der Schloßturm hat eine Höhe von 82 m.. 1877 erhält er eine Ziegelverkleidung mit rautenförmigen schwarzen Glasureinlagen.

1904
An der Zyklopenmauer der westlichen Schloßmauer wird eine Kant-Tafel angebracht.

1919
Nach dem Ersten Weltkrieg ( Ende der Monarchie) werden viele Räume des Schlosses als Museumsräume gestaltet : Sammlung der Provinz Ostpreußen und der Stadt Königsberg, das Prussia-Museum, Kunstsammlung der Stadt.

1944
In den Nächten 26./27. und 29./30.August zerstören viele hundert englische Flugzeuge die gesamte Innenstadt Königsbergs., so auch das Schloß.

Schloßruine vor 1955

1955
wurde der Schloßturm von den russischen Behörden wegen schwerer Beschädigungen gesprengt.

1968
Auf Befehl Leonid Breschnews werden die Ruinen des Schlosses gesprengt und abgetragen.

Schloßruine 1964 kurz vor der Sprengung

1995
Im Bereich des früheren Schloß-Areals steht im Osten das " Haus der Räte", eine nicht fertiggestellte Beton-Ruine, im Westen befinden sich ein Einkaufszentrum aus vielen Container-Geschäften.

Zur Geschichte der Stadt

Königsberg (heute russ. Kaliningrad), beiderseits des Pregels gelegene ehemalige Hauptstadt der damaligen Provinz Ostpreußen.
Nachgewiesen ist eine Siedlung von Fischern und Jägern um etwa 1500 vor Christi Geburt, später eine prussische Fliehburg mit Ankerplatz der Wikinger. Hier landeten Lübische Kaufleute und gründeten bereits 1242 einen Festpunkt.1255 errichtete der Deutsche Orden eine Burg (Conigsberg) aus Holz, 1257 in Stein, die zu Ehren des Königs Ottokar I. von Böhmen ,der bei der Eroberung des Samlandes tatkräftig mitgeholfen hat. Die älteste Siedlung ging 1262 im Prussenaufstand unter.

Es kam zu der Gründung von drei Städten mit kulmischem Recht : der Altstadt - die mächtigste von ihnen (Handfeste 1286); die Nova civitas -der Löbenichst, eine Stadt der Handwerker und Ackerbürger (Handfeste 1300) und der Knypabe -   Kneiphof auf der Pregelinsel ,Quartier der Fernkaufleute (Handfeste 1327).
Jede erhielt ihre Verfassung, Befestigung, ihren Markt und ihre Kirche.

altes Wappen

1506 verfügte Hochmeister Friedrich von Sachsen, die Namen der drei Städte sollen lauten  Altstadt-Königsberg, Kneiphof-Königsberg, Löbenicht-Königsberg, doch bei gemeinsamen Auftreten nur Königsberg. Erst 1724 vereinigt.Königsberg war von Anfang an Sitz des Domkapitels des Bistums Samland. Geistlicher Bezirk war seit 1322 die Kneiphofinsel, darauf von 1330 bis 1380 der Dom, zugleich als Pfarrkirche des Kneiphofs errichtet.

Die Burg, zu der die Burgfreiheit, die Prussendörfer Tragheim und Sackheim, der Roßgarten und die Neue Sorge gehörten, Stadt und Dom bildeten über Jahrhunderte hinweg eine Einheit.
1340 wurde die Altstadt, später ganz Königsberg Mitglied der Hanse (1368 );spielte die Stadt im Handel mit Rußland und Schweden eine wichtige Rolle.
1454 kündigte die Stadt, dem Preußischen Bund beigetreten, dem Hochmeister den Gehorsam auf, doch nur für kurze Frist. Die Altstadt blieb dem Orden immer treu. Die Burg, Sitz des Ordensmarschalls, war ab 1457 Sitz des Hochmeisters, seit 1525 Residenz der Herzöge von Preußen

Königsberger Schloß von SüdenDie große Stunde schlug für Königsberg, als sich 1701 Friedrich III. , Kurfürst von Brandenburg, zum König in Preußen krönte . Die Stunde der Erniedrigung schlug, als Königsberg 1758 den Russen in die Hände fiel, deren Feldmarschall Fermor mehr als vier Jahre im Schloß residierte. 1764, 1769, 1775 suchten Brände die Stadt heim.
.
Im 18.Jahrh. gehörten auch die Ortschaften Sackheim, Roßgarten, Tragheim und Steindamm nördlich des Pregels zur Stadt. Mitte des 19.Jahrh. folgten die Hufen, der Rathshof, Amalienau., Maraunenhof, Metgethen und Juditten.


Bild links: Königsberger Schloß von Süden

 

1782 gab es die erste Regierung in Königsberg. Am 19.November 1808 wurden die Preußische Städteordnung erlassen und die wichtigsten Reformgesetze verabschiedet.

Bild unten: Königsberg : Fischmarkt

Königsberg: Fischmarkt Königsberg war 1910 an die 17.Stelle der deutsche Großstädte aufgerückt. Werften,Waggon-, Maschinen-, Textilfabriken, Ziegeleien, Holz- und Agrarproduktverarbeitung, Nahrungs- und Genußmittelindustrie, nicht zu vergessen die Bernsteinmanufaktur, führten die Stadt zum Wohlstand.
Die Isolierung vom Reich machte 1919 den Ausbau eines Hochseehafens notwendig. Königsberg war das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Provinz mit Albertus - Universität, Staatlicher Kunstakademie, Konservatorium, Verwaltungsakademie, Museen, Archiven, Schulen, Rundfunksender .

Vom Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt bis August 1944 unberührt. In zwei Bombennächten wurde die blühende Stadt Ende August 1944 druch anglo-amerikanische Bomber nahezu vernichtet, die ganze Innenstadt ausgelöscht, die Außenstadt teilweise zerstört.

Nach der Besetzung durch die Rote Armee, erfolgte laut Viermächteabkommen der Alliierten der Anschluss an die UdSSR . Seit 1946 ist Königsberg, umbenannt in Kaliningrad, Hauptstadt des Kaliningrader Oblast, des nördlichen Teils der ehemaligen Provinz Ostpreußen .
Die Stadt, die um 1400 etwa 10.000 Einwohner zählte, hatte 1813: 50.000 ; 1920 : 188.000 ; 1925 : 287.000 und 1939 : 372.000 Einwohner.

Quelle : http://www.provinz-ostpreussen.de/koenigsberg/

Genealogische und historische Quellen

?

Kirchenbücher

?

Zivilstandsregister


Andere Quellen

Grundakten und -bücher


Erstellt von St.Bruns, Berlin