DNA-Genealogie



DNA-Forschung


Ergebnis Mütterliche Linie

Haplogruppe
B 4´5 (B4b) - 'Ina'


(Beatriz Alarcon, Vater mütterliche Linie)



Herkunft

Die Haplogruppe B stammt von einer Frau ab, die selbst eine Nachfahrin der Abstammungslinie R (Haplogruppe R) war, man bezeichnet die Urmutter dieser mtDNA-Haplogruppe mit dem Namen 'Ina'. Entstanden ist sie wohl vor 50.000-60.000 Jahren höchstwahrscheinlich auf den hohen Ebenen Zentralasiens zwischen dem Kaspischen Meer und dem Baikalsee. Sie ist eine der Gründerlinien Ostasiens und macht zusammen mit den Gruppen F und M 75 Prozent aller dort vorzufindenden Haplogruppen aus. Die Hierarchie der Vorgänger-Haplogruppen lautet: L1>L3>N>R>B.


Verbreitung

Ausgehend vom zentralasiatischen Heimatland wanderten Angehörige des B-Clans in die umliegenden Gebiete und zogen nach Süden. Heute gehören 17 Prozent aller Menschen in Südostasien und 20 Prozent des gesamten asiatischen Genpools zur Haplogruppe B. Diese Haplogruppe zeigt außerdem eine weite Verbreitung entlang der pazifischen Küste von Vietnam nach Japan und ist auch bei den Ureinwohnerinnen Sibiriens mit drei Prozent vertreten. Diese hohen Frequenz und das Alter von bis zu 60.000 Jahren lassen darauf schließen, dass die Haplogruppe B von den Menschen, welche diese Region zum ersten Mal besiedelten, getragen wurde.

B 4'5 steht dabei für eine Gruppe aus welcher die Subgruppen 4 bzw. 5 hervorgegangen sind, welche stark an der ostasiatischen Pazifikküste vertreten ist. Aus B4 ist dabei über B4b die Untergruppe B2 hervorgegangen, welche in vier Subglades (a-d) nur in Amerika zwischen Kalifornien und Nordargentinien vertreten ist. Der Haplotyp für Südamerika im allgemeinen und im speziellen in diesem Fall, wäre B2b und deren Verbreitungsgebiet ist sehr identisch mit der Ausdehnung des zentralen und südlichen Teiles des Inkareiches.

Die Untergruppe B (besser B2) ist eine von fünf Haplogruppen der Indianer in Amerika, die anderen sind A, C, D und X, und ist sowohl in Nord- als auch in Südamerika vertreten. Die reduzierte genetische Diversität der Haplogruppe B in Amerika lässt jedoch darauf schließen, dass sie erst vor 15.000 bis 20.000 Jahren dort ankam und sich rasch verbreitete. Angehörige dieser Untergruppe gehören damit zu ersten großen Einwanderungswelle des Menschen nach Amerika. Insofern bereits früher Menschen einwanderten, ist deren genetische Herkunft bisher unbekannt.

Da die Vorfahren der amerikanischen Ureinwohner nach Nord- und Südamerika auswanderten und nach allgemeiner Ansicht aus Sibirien kamen, sollten die Haplogruppen der Indianer und der sibirischen Bevölkerung übereinstimmen. Dem ist aber nicht so. Haplogruppe B kommt häufiger unter Indianern und in Ostasien vor, nicht jedoch in der modernen nordsibirischen Bevölkerung. Sie ist aber unter den südlichen Sibiriern wie Tuwinern, Altaiern und Burjaten verbreitet und findet sich auch in Mongolen, Tibetern, Koreanern und unter der Bevölkerung von Japan, China, Vietnam, Malaysia, Taiwan, Indonesien, Madagaskar, auf den Philippinen, Melanesien, Mikronesien und Polynesien. Dies zeigt dass die Indianer mit der Haplogruppe B nicht aus dem südlichen Sibirien stammen und über die Beringstraße nach Amerika kamen, sondern eher aus dem Gebiet zwischen Baikalsee und Indonesien und sich entlang der Pazifikküste bzw. über den dortigen Inselgruppen (Riu-Kiu, Japan, Kurilen, Äleuten) nach Amerika kamen. Die zu B2 nächste Gruppe außerhalb Amerikas ist B4b1, welche hauptsächlich bei den Ureinwohnern Taiwans vorherrscht und von dort über die Philippinen bis nach den Molukken gelangte. Wohl vor 15.000 Jahren lebte deren letzte gemeinsame Vorfahre irgendwo zwischen Japan, Korea und Taiwan.

Wanderungen Haplogruppen – in Amerika B2 in grün

Verteilungen der mt-DNA in Südamerika – B steht für B2


 

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