DNA-Genealogie



DNA-Forschung


Ergebnis Mütterlich-Großväterlich, Rodolfo Berti

R 1b1a2a1a1a3a1a– M-269, U106 (Subglade R-S26 (L-1))

R1b-S26 =>72% R1b-E.Europe =>15% R1b =>5% R1b-Ub =>5% R1b-C.Europe =>3% 

Ergebnis Väterliche Linie, Volker Wagner

R 1b1a2a1a1a3b2 – M269, U106, S162(Subglade R-S21 (L-48))

R1b1b2a1a1d (nach 23andme)

R1b-Frisian3 =>38% R1b-S21* =>31% R1b-Frisian =>31% 

 

Typisch europäische Gentype, besonders stark verbreitet bei Bewohnern der britischen Inseln, der Beneluxstaaten und Deutschland, aber auch in Westfrankreich, Portugal und Galizien. Als Untergruppe R 1b1a2 außerhalb Europas kaum (Asien, Amerika, Naher Osten) bis gar keine (Afrika) Verbreitung. Die Gruppe R1b wird vor allem mit den Indogermanen in Verbindung gebracht. Gerne wird sie auch als die 'Kelten-DNA' bezeichnet, da sie bei Völkern mit keltischen Hintergrund am stärksten verbreitet ist, die Untergruppe U106 hingegen steht vor allem für einen Teil der Germanen. Korrekter dürfte aber eine Verbindung mit der steinzeitlichen Megalithkultur der Atlantikküste sein, deren Vorfahren vor ca. 8000 Jahren einwanderten. Wahrscheinlich lebten die Angehörigen von U106 im sogenannten Doggerland, welches im Neolithikum und der Bronzezeit in mehreren Schüben von der Nordsee überflutet wurde. Daher ist die Verbreitung dieser Menschen vor allem entlang der deutschen Nordseeküste zu suchen, und tatsächlich führt hier hin auch der Stammbaum, genaugenommen nach Dithmarschen. Eine Friesische Herkunft meiner Ahnen ist hier anzunehmen..


Herkunft

Es wird angenommen, dass die Haplogruppe R zwischen Kaspischen Meer und Sibirien vor 30.000 bis 35.000 Jahren erstmals auftrat. Die eher seltenen Formen der Chromosomen der Haplogruppe R, sowie die häufigsten Fälle der mit ihr eng verwandten Haplogruppe Q, werden interessanterweise unter Bevölkerungen in Mittelasien, in Südasien, in Australien, in Sibirien, bei amerikanischen Ureinwohnern, in Ägypten und in Kamerun gefunden. Sie ist die häufigste Haplogruppe in Europa.

Einige Forscher wie Kivisild u.a. schlagen vor, dass Süd- und Westasien der Ursprung dieser Haplogruppe" sein könnte: Anhand der geographischen Verbreitung und der STR Unterschiede der Schwesterngruppen R1 und R2 (letztere ist auf Indien, Pakistan, Iran und das südliche Zentralasien beschränkt) ist es möglich dass Süd- und Westasien die Quelle für die Abgrenzung von R1 und R2 sind.


Verbreitung

Die Mehrheit der Träger von Haplogruppe R gehören der Haplogruppe R1 an, die durch Marker M173 unterschieden wird. R1 ist in Europa und Westeurasien sehr verbreitet. Es wird angenommen, dass seine Verbreitung mit der Wiederbesiedelung von Nord-Eurasien nach der letzten Eiszeit zusammenhängt. Seine Hauptuntergruppen sind R1a (SRY1532) und R1b (M343). Ein isolierter Stamm der Y-Chromosomen, die scheinbar zu Haplogruppe R1b1* (P25) gehören, wurde in hoher Konzentration unter der einheimischen Bevölkerung von Nordkamerun in West-Zentralafrika gefunden. Es wird angenommen, dass dies eine prähistorische Rückwanderung einer alten protoeurasischen Bevölkerung nach Afrika darstellt. Einige Forscher haben auch über Haplogruppe T Y-Chromosomen in geringer Konzentration in einigen dieser kamerunischen Bevölkerungen berichtet, die eine eurasische Ähnlichkeit aufweisen. Einige Y-Chromosomen, die scheinbar mit den kamerunischen R1b1* Chromosomen eng verwandt sind, werden in hoher Konzentration unter der modernen Bevölkerung in Ägypten gefunden. Viele moderne Bevölkerungen des Nordkamerun sprechen Tschadische Sprachen, die als ein alter Zweig der Afro-asiatischen Sprachfamilie eingestuft werden. Die ausgestorbene Sprache des Now der alten Ägypter gehörte auch der gleichen Sprachfamilie an. Personen, deren Y-Chromosomen alle Mutationen an den internen Nullpunkten des Y-DNA Baumes aufweisen unter Einbeziehung von M207 (definiert Haplogruppe R), aber weder die Mutation M173 (definiert Haplogruppe R1) noch die Mutation M124 (definiert Haplogruppe R2) besitzen, werden Haplogruppe R* zugerechnet. Einige Fälle von Haplogruppe R* sind in den Proben der australischen Aborigines gefunden worden. Haplogruppe R* wurde auch in 10,3 % einer Probe von Burusho und in 6,8 % einer Probe von Kalash in Nordpakistan entdeckt.


Ursprung R1b

Die Y-Haplogruppe R1b ist eine Abzweigung von R1 (M173), und wird durch den M343 Marker unterschieden. Der R1b Stamm scheint einen viel höheren Grad an innerer Verschiedenartigkeit/Diversität als R1a zu haben, was nahelegt, dass die Mutation M343, die R1b von R1* trennt, beträchtlich früher aufgetreten sein muss als die Mutation SRY1532, die R1a unterscheidet. Das Genographic Project nimmt an, dass R1b auf der Iberischen Halbinsel als Refugium der letzten Eiszeit entstanden ist, von wo aus sich die Gene danach wieder ausbreiteten. Von dieser These wird inzwischen jedoch wieder vermehrt Abstand genommen, da die Varianz (z.B. laut Barbara Arredi und Kollegen) in Eurasien wesentlich höher ist und nach Westeuropa hin kontinuierlich abnimmt, wobei jedoch gleichzeitig die Menge der SNP zunimmt. Dies deutet darauf hin, das die iberische Population wesentlich jünger ist. Dabei bildet auch die vermeintlich alte baskische R1b-Population keine Ausnahme. Inzwischen geht man vermehrt davon aus, das die Westeuropäer auf keinen Fall älter als 10.000 Jahre sind und vor diesem Zeitpunkt entweder im Maghreb oder in vorderes Mittelasien lebten. Von Afrikanischen Wissenschaftlern wurde die These geäußert das sich die Westeuropäer in der damals noch fruchtbaren Sahara aufhielten und durch das Austrocknen der Sahara über das Mittelmeer nach Südeuropa einwanderten. Dafür spricht die Untergruppe V88 die eindeutig mit der Ausbreitung der Tschadischen Sprachen (inkl. dem Altägyptischem) verbunden wird. Zumindest im neuen Reich Ägyptens war R1b dort anwesend. Russische Wissenschaftler sind dagegen der Meinung das sich R1b vom Altai aus ausbreitete und ursprünglich eine Turk-Sprache nutzte. Sie schließen R1b als Träger der Indogermanischen Ursprache aus. Dieser These widerspricht jedoch die Existenz uralter R* und R1* im Östlichen Iran, Pakistan, Afghanistan und Indien, wenn auch in kleiner Menge, welche für eine Gemeinsamkeit zwischen R1b und Indogermanen aufzeigt. Die Frage wie R1b also genau nach Europa kam, ist daher nach wie vor ungelöst.

Die Haplogruppe R1b1a2 saß vor ca. 9.500 Jahren in der Region um das Schwarze Meer. Die Einwanderung dieser Gruppe nach Europa erfolgte frühestens mit der Ausbreitung der Landwirtschaft ab 7.000 v.u.Z., höchstwahrscheinlich besteht auch ein starker Zusammenhang mit den Indoeuropäern, die sich erst etwas später in mehreren Wellen nach Europa ausbreiteten. In Ägypten macht diese Gruppe heute unter 1% aus und ist sicher teilweise auf europäische Einwanderung in der Bronzezeit zurück zu führen.


Heutige Verbreitung

In Europa ist R1b (mit den Untergruppen R1b1 und R1b3, früher Hg1 und Eu18 benannt) die häufigste Y-Haplogruppe. Die Konzentration erreicht in Teilen des nordwestlichen Irland 98 %; in Nord- und Westengland, Spanien, Portugal und Irland bis 90 % und im südöstlichen England und den Niederlanden noch etwa 70 %. Darüber hinaus ist R1b in einigen Teilen Algeriens mit ca. 10 % vertreten.


Berühmte Verwandte

Ein bekanntes Mitglied dieser DNA-Gruppe R1b1a2 ist der ägyptische Pharao Tutanchamun. Tutanchamun war der letzte Pharao der 18. Dynastie und regierte von 1332 bis 1323 v.u.Z.. Seine väterliche Linie beginnt mit Pharao Thutmosis I. welcher etwa von 1504-1492 v.u.Z regierte. Dessen väterliche Herkunft ist unbekannt, es ist deshalb derzeit noch unklar, wie diese Linie aus dem Ursprungsgebiet nach Ägypten kam. Möglicherweise war sein Vater Hethiter, einer indoeuropäischen Gruppe welche immer wieder gerne in Verbindung mit Germanen gebracht wird und in der Antike in Kleinasien ein mächtiges Reich gründeten. Aus der Regierungszeit Echnatons bzw. Tutanchamuns ist aus den Archiven der Hethiter ein Brief einer ägyptischen Königin überliefert. In diesem Brief bittet sie den König der Hethiter um einen seiner Söhne als neuen Pharao, da ihr Gatte tot sei und sie keinen Sohn habe. Die Haplogruppe R1b1a2 war sicherlich auch im kleinasiatischen Hethiter-Reich weit verbreitet. (Mein Gencode entspricht bei 16 Submarkern zu 50% dem Tutanchamun, auf 5 Markern gibt es eine Abweichung von 1 Wert, auf drei Markern von zwei Werten. Hier dürfte der gemeinsame Urahn vor ca. 4000-6000 Jahren gelebt haben.)


Verteilung Subclades R1

R1 ( M173 ) steht für die Entstehung in Zentralasien

R1 ( L62 ) steht für eine Bevölkerung die in den Ausläufern der anatolisch-iranischen Bergland lebt

R1 ( L62 *) sehr kleine Minderheit im anatolisch-iranischen Bergland

R1 ( L120 ) prominenteste Subgruppe innerhalb von L62

R1 ( L120 *) eine kleine Minderheit von entfernt verwandten Linien in Anatolien und dem Kaukasus

R1 ( M17 ) steht für den wichtigsten Teil (95%) in der L62-Gruppe

R1 ( L417 ) steht für 90% der L62, als Untergruppe von M17

R1 ( Z645 ) steht bevorzugt für Balto-Slawen in Europa und Indo-Iranern in Asien

R1 ( Z283 ) fast ausschließlich in Europa, insbesondere mit baltischen und slawischen Bevölkerungsanteil

R1 ( M458 ) steht für eine klar Balto-slawische Abstammung

R1 ( L260 ) steht für eine weitgehend westslawischen Gruppe

R1 ( Z280 ) steht für Balto-slawische Abstammung, die mit ( M458 ) in Polen stark ist

R1 ( L365 ) wird vor allem in Polen gefunden

R1 ( Z284 ) entstand in Norwegen, verbreitet von den Wikingern

R1 ( Z93 ) spielt Hauptrolle in der Verbreitung der indo-iranischen Sprachen

R1 ( M434 ) vor allem in Pakistan

R1 ( L664 ) stellt eine neolithische Expansion in die deutschen Tieflandregionen

R1 ( M343 ) westliche Clade von R1 ( M173 ), mit Anteil asiatischer Herkunft ( L62 ) und steht für deren westliche Ausdehnung

R1 ( P25 ) 5000 Jahre alte Mutation mit Beschränkung von M343 R1b auf eine einzige Linie

R1 ( P297 ) erfolgreichste Linie in R1b, möglicherweise im nordkaspischen Raum entstanden

R1 ( M73) heute als Minderheit in Zentralasien, bei den Turkstämme und den pakistanischen Hazara

R1 ( M269 ) dominante Bevölkerung, etabliert sich im Mesolithikum in der heutigen Ukraine

R1 ( L23 ) für eine Gruppe die die pontische Steppe in Europa in der Jungsteinzeit querte

R1 ( L150 ) Gruppe welche die Mündung der Donau erreichte, eine Mischpopulation von neolithischen Bauern und altsteinzeitlichen Europiden

R1 ( L51 ) R1b drang im Neolithikum tief nach Europa

R1 ( P310 ) steht für R1 ( M173 ) und die Eroberung des europäischen Kernland um 2500 v. Chr. durch eurasische Gruppen

R1 ( U106 ) trennt sich von der Hauptgruppe ( P310 ) und absorbiert in der Altsteinzeit Europide während ihres Auftreten in Deutschland

R1 ( Z18 ) westlichste Subgruppe von U106, gilt als Ursprung der Germanen

R1 ( Z381 ) wichtigste Untergruppe von U106, gilt ebenfalls als Ursprung der Germanen

R1 ( M467 ) Angelsächsischer Marker auf den britischen Inseln und Norddeutschland 

R1 ( L1) westgermanischer Marker auf den britischen Inseln und Westeuropa

R1 ( L48 ) germanischer Marker auf den britischen Inseln

R1 ( P312 ) zeigt primär indoeuropäischen Bevölkerung seit der Bronzezeit Europa, vor allem Kelten

R1 ( M65) steht für Ibero-keltischer Abstammung.

R1 ( Z196 ) Wichtigste Ibero-keltischer Abstammung beeinflusst die nordische Bronzezeit

R1 ( M153 ) Ebenfalls Ibero-keltischer Abstammung, auch bei Basken gefunden

R1 ( L176.2 ) iberische Bevölkerung, beteiligte sich an der nordischen Bronzezeit

R1 ( M167 ) ansehnliche Minderheit bei Katalonen und Basken

R1 ( L165 ) steht für eine Ibero-keltische Expansion nach Skandinavien während der nordischen Bronzezeit

R1 ( U152 ) gallisch-keltische Abstammung, Richtung Italien

R1 ( L21 ) britisch- keltische Abstammung, vorherrschend auf den britischen Inseln

R1 ( M37 ) kleine Linie mit keltischen Wurzeln

R1 ( M222 ) keltische Linie in Irland

R1 ( L513 ) Pan-britische keltische Linie

R1 ( L96 ) keltische Abstammung, die möglicherweise in Nordwest-Frankreich entstand

R1 ( L144 ) keltische Abstammung in Irland

R1 ( L159.2 ) keltisch-britische Linie, wurde sprachlich von den Angelsachsen unterjocht

R1 ( Z253 ) keltischer Abstammung in Irland

R1 ( DF21 ) Pan-britische keltische Abstammung

R1 ( L371 ) keltische Abstammung in Wales

R1 ( L238 ) Nord-keltischen Abstammung, spielte Rolle in der nordischen Bronzezeit gespielt

R1 ( DF19 ) Deutsch-keltische Abstammung, teilt den gleichen Lebensraum mit der germanischen ( U106 )

R1 ( L584 ) anatolischer Zweig, der bei Armenier, Assyrer und anderen anatolischen Bevölkerungen zu finden ist

R1 ( M335 ) selten, Reste einer Linie der Altsteinzeit in Anatolien

R1 ( V88 ) diese Mutation definiert alle R1b Linien, die eine R1b Vorfahren in Afrika hatten

R1 ( V88 *) Cluster ist in Nord-Kamerun

R1 ( M18 ) Diese Bevölkerung wanderte von Afrika südlich der Sahara in die Levante, und kam mit den Phöniziern nach Sardinien

R1 ( V69 ) in der Jungsteinzeit hinter der V88, am häufigsten in Nordkamerun

Verbreitung R1b in Europa

R1b in Mitteleuropa

Entstehung R1b (blau) bzw. R1b-1a2 (Karmin) nach der Megalitherbauer-Theorie

Entstehung und Verbreitung R1b / R1b1a2 nach der Indogermanen-Theorie

Verbreitung der eigenen Subglade


 

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